Montag, 22. Oktober 2012

Euro: Währung oder Zwangsjacke?




Der Euro soll gerettet werden, „was immer es kosten mag“, meinen die Mächtigen. Ist das auch Ihre Meinung?

Der Euro sei „weit mehr als eine Währung“, sagte Angela Merkel noch vor dem EU-Gipfel in Brüssel – bei dem sich wieder einmal alles um die „Euro-Rettung“ drehte. Der Euro stehe „symbolhaft für die wirtschaftliche, soziale und politische Einigung Europas“.[1]

Euro sollte „Integrationszwang“ auslösen
Der Euro wurde also nicht eingeführt, um Frieden oder Wohlstand am Kontinent zu sichern. Er steht für Einigung, für Zwangsvereinigung, wie schon die Grüne Gallionsfigur Joschka Fischer vor 15 Jahren betonte: Beim Euro gehe es „um den notwendigen Abschied vom klassischen Nationalstaat ... Befürworter einer vollständigen europäischen Integration … hoffen auf diesen von der Währungsunion und dem Euro ausgelösten Integrationszwang.“[2] Das ist der Grund, warum der Euro ununterbrochen gerettet wird, „was immer es kosten mag“, wie z.B. EU-Kommissionspräsident Barroso erklärte.[3] Der Euro ist ein ideologisches Projekt zur Auflösung der Nationalstaaten gegen den Willen der Menschen.

Richtige Vorhersage 1998
Schon vor seiner Einführung warnten viele Fachleute vor verheerenden Folgen der Euro-Einführung. So zogen die Professoren Karl Albrecht Schachtschneider, Wilhelm Hankel, Wilhelm Nölling und Joachim Starbatty vor den deutschen Verfassungsgerichtshof. In ihrer
„Euro-Klage“ 1998 prophezeiten sie, dass der Euro …
… nicht so stabil sein kann wie die D-Mark (oder der Schilling),
… dem Steuerzahler viel Geld kosten wird und
… „Streit und Zank, Missgunst und Hass“ unter den Ländern schüren wird.[4]  

Euro ist keine Währung mehr, sondern nur mehr teuer
Sie haben – leider – recht behalten. Wir haben eine teure Währung, die vor dem Zusammenbruch steht und erleben, wie sich Hass z.B. zwischen Griechen und Deutschen entlädt. Doch haben wir überhaupt noch eine Währung? Nein, sagen die Fachleute, die wirklich Tacheles reden. „Eine Währung die gerettet werden muss, ist keine Währung“, erklärt etwa Prof. Hankel.[5] Grund: Die Menschen geben ihr Geld hauptsächlich aus und sparen in der Währung kaum noch. Und Hankel zitiert Lenin: „Um die bürgerliche Gesellschaft zu verwüsten, muss man ihr Geldwesen verwüsten.“

Jetzt wird mit Angst gearbeitet
Was passiert jetzt, da immer mehr Menschen dem Euro und der EU misstrauen? Es wird mit der Angst gearbeitet. Groß veröffentlichten Medien eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, wonach ein Euro-Ausstieg der südeuropäischen Staaten die Welt in eine dauerhafte Krise stürzen würde.[6] Dass das ausgerechnet die Bertelsmann-Stiftung sagt, verwundert nicht. Schließlich profitiert gerade sie von der Zerschlagung der staatlichen Leistungen durch die EU enorm. Es gibt sehr wohl gegenteilige Studien, die zeigen, dass ein Ausstieg viel billiger und besser wäre als bis zum Staatsbankrott für die Euro-Rettung zu zahlen.[7] 
Bei meinem Artikel „Euro oder Zwangsjacke?“ bitte den letzten Satz folgendermaßen ausbessern:
Und selbst wenn dem nicht so wäre: Müssten dann nicht alljene sofort zur Verantwortung gezogen werden, die den Euro einführten, ohne das Volk abstimmen zu lassen und vor den möglichen Folgen zu warnen?


[1] Die Presse online, 18.10.2012: „Merkel: "Euro ist weit mehr als eine Währung"“;
[2] Die Zeit, 21.3.1997: „Joschka Fischer: Warum ich für den Euro bin“; http://www.zeit.de/1997/13/europa.txt.19970321.xml
[3] FAZ vom 8.5.2010: „Wir werden den Euro verteidigen“;
[4] Buch: „Die Euro- Klage. Warum die Währungsunion scheitern muß“; 
[6] Spiegel vom 17.10.2012: „Euro-Aus in Südeuropa könnte 17 Billionen kosten“;

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